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Fachkosmetikerin(Handwerkskammer geprüft), regulative Hauttherapeutin (Rosel Heim), geprüfte Ernährungsberaterin (Paracelsus und Dr. Bruker) und Gedächtnistrainerin (Bundesverband der Gedächtnistrainer)

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5. Der erste Schritt: Die Reinigung 

– sinnvoll und notwendig? Wann und wie oft?

von Erika Prummer 


Die Reinigung des Körpers gehört zu den existentiellen Bedürfnissen aller Lebewesen.

Physiologisch gesehen bräuchten wir keine Hilfsmittel zur Reinigung unserer Haut, da der natürliche Mechanismus des stetigen Abstoßens der oberen Hornschicht, unterstützt durch die hauteigene Bakterienflora, die gründlichste und gleichzeitig schonendste Reinigung ist, die wir gar nicht besser erfinden könnten, solange dieser Prozess ausreichend funktioniert.


Brauchen Sie überhaupt eine Reinigung?

Kohlenwasserstoffpartikel aus Rauch, Abgasen oder Make-up Produkten verkleben allerdings die oberste Hornschicht. Diese für den Körper fremden Substanzen können nicht abgebaut werden und auch unsere hauteigenen Bakterien beißen sich daran die Zähne aus. Desinfektionsmittel, sowie bakterizid wirkende Konservierungsmittel in Kosmetika können Ursache für eine nicht ausreichende Abstoßung sein.

Brauchen Sie überhaupt eine Reinigung? Kohlenwasserstoffpartikel aus Rauch, Abgasen oder Make-up Produkten verkleben allerdings die oberste Hornschicht. Diese für den Körper fremden Substanzen können nicht abgebaut werden und auch unsere hauteigenen Bakterien beißen sich daran die Zähne aus. Desinfektionsmittel, sowie bakterizid wirkende Konservierungsmittel in Kosmetika können Ursache für eine nicht ausreichende Abstoßung sein.

Hormone und deren Auswirkungen…

Aber auch ein Ungleichgewicht in der Hormonproduktion kann den Abstoßungsvorgang der Haut beeinflussen (z.B. auch während der Pubertät). Ein stärkerer androgener Einfluss bewirkt, dass die Zellneubildung in der Epidermis verlangsamt wird und gleichzeitig die Talgproduktion sprunghaft ansteigt. Totes Zellmaterial wird angehäuft und die verstärkte Talgproduktion verklebt die Hornschicht.


Reinigungsprodukte gibt es wie Sand am Meer!

Schon für die Pflege Kinder und Säuglingshaut wird in den Regalen der Supermärkte eine Vielzahl von Reinigungs- und Pflegeprodukten angeboten. Kinderhaut sollte jedoch keinesfalls regelmäßig behandelt werden, da sich die körpereigenen Funktionen erst noch vollständig entwickeln müssen und dieser Prozess nicht gestört werden sollte. Mit zunehmendem Alter sowie der Verwendung von Make-up Produkten empfiehlt sich allerdings ein mildes Reinigungsprodukt zur täglichen Pflege – nur Welches?


Gel, Schaum, Creme…..sind kostengünstige synthetische Reinigungen besser als Seife?

Gel, Schaum, Creme…..sind kostengünstige synthetische Reinigungen besser als Seife?

Fettablösung durch die Verwendung von Seife begünstigt das Bakterienwachstum, daher werden seit vielen Jahren verschiedenste synthetische Substanzen in Reinigungsmittel eingesetzt. Aus Kostengründen werden diese Synthetika massenhaft verwendet. Sie sind ein unschlagbar billiger Rohstoff und lassen sich einfach und billig verarbeiten. Es kann jede Konsistenz damit hergestellt werden, egal ob wässrig, dickflüssiges Gel oder auch Schaum. Durch die aggressiv entfettenden Eigenschaften dieser Synthetika stieg die Zahl der Hautstörungen aber sprunghaft an. 


Sodium Laureth (Natriumlaurylethersulfat), der Hauptwirkstoff in den meisten Reinigungsprodukten (auch in Shampoos, Badezusätzen…) hinterlässt bei häufigerer Anwendung tiefe Löcher in der Mörtelschicht der oberen Hornhaut (siehe Aufbau der Haut „Ein Haus braucht ein gutes Fundament – Ihre Haut auch“). Dadurch werden ganze Zellverbände zerstört und durch den entstehenden Feuchtigkeitsverlust wird die Haut trocken, rau und rissig. Die enthaltenen Kalkrückstände im Wasser verstärken noch den Spannungszustand auf der Haut. Sie benötigen mehr Creme um ein angenehmes Gefühl wieder herzustellen. Krankmachende Keime können sich zudem ansiedeln, eindringen und so auch Störungen des Immunsystems verursachen.

Peeling für eine ebenmäßige glatte und weiche Haut?

Bei Hautunebenheiten und stärkeren Verhornungen wird oft ein Peeling empfohlen. Dabei tragen mikrofeine Schleifpartikel auf der obersten Hornschicht abgestorbene Zellen weiter ab, um einen glatten Hautzustand herbeizuführen. Robuste Haut fühlt sich danach auch wirklich glatter und sanfter an, empfindliche Haut reagiert sehr häufig mit Rötungen, Trockenheit und noch stärkerer Empfindlichkeit. Das anfangs angenehme Gefühl weicht schon bald einer verstärkten Trockenheit und Sie sehnen sich nach einer gehaltvolleren Creme. Diese  Behandlung wird meist rasch wiederholt, um den Anfangszustand wieder herzustellen. Je nach enthaltenen Wirkstoffen, wird die Haut dabei immer dünner und empfindlicher.

Bei Hautunebenheiten und stärkeren Verhornungen wird oft ein Peeling empfohlen. Dabei tragen mikrofeine Schleifpartikel auf der obersten Hornschicht abgestorbene Zellen weiter ab, um einen glatten Hautzustand herbeizuführen.

Zu aggressiv, zu viel, zu oft!     

Verwenden Sie eine Reinigung nur abends, um Staub- Schmutz- und Make-up Bestandteile von der Haut zu entfernen. Reinigungsmittel morgens zu verwenden ist unsinnig, da die Haut nachts regeneriert und notwendige Bestandteile aufbaut und ein sofortiges abwaschen dieser Schutz bildenden Substanzen der Haut nur schadet.


Was bringen Gesichtswasser und Tonic?

Eine Veränderung des ph-Wertes des Hydrolipidfilmes wird durch die Baktereienflora einer gesunden Haut sehr schnell ausgeglichen!

Bei den meisten Reinigungen – auf Seife und Synthet-Basis – wird der pH-Wert der Haut stark in den alkalischen Bereich verschoben. Der pH-Wert der Haut liegt jedoch im leicht sauren Bereich – da nur so eine Abwehr von pathogenen Keimen möglich ist. Nach der Verwendung einer „normalen“ Reinigung wird daher oft ein Tonic empfohlen, um diesen wieder in den sauren Bereich zurück zu verschieben und somit keine Angriffsfläche für krankmachende Keime zu bieten. 


Es geht auch anders!

Eine spezielle Reinigung, welche die physiologischen Funktionen der Haut nicht stört, kann hergestellt werden, indem man auf zwei bekannte Prinzipien zurückgreift. 

    1. „Fett löst Fett“ und 

    2. Kalkablagerungen auf der Haut verhindert man, indem man das Waschwasser ansäuert 

        z.B. durch Obstessig.

Eine milchsäurehaltige, überfettete Reinigungsemulsion imitiert das körpereigene Reinigungssystem und hat den Vorteil, dass nur eine minimale Entfettung stattfindet. Der ph-Wert der Haut bleibt erhalten, die Bakterienflora wird nicht angegriffen und der Hydrolipidfilm der Haut wird gegen Anflugkeime gestärkt.  


Kurzfristig auf die Haut auftragen, unterstützt sie die schonende Ablösung von abgestorbenen Hornzellen. Der damit anhaftende Schmutz wird mit Wasser abgewaschen.  Es entsteht eine glatte Hautoberfläche bei der die Barrierewirkung der Haut erhalten bleibt. Das natürliche Gleichgewicht im Fett-Wasser-Haushalt sowie die pH-Balance wird nicht gestört. Bei einer Reinigung auf Milchsäurebasis kann/sollte man sowohl auf Tonic als auch auf Peeling verzichten, da dies nicht nur nicht nötig ist, sondern auch die schonende Wirkung zerstört.

Auch Squalanöl – ein Auszug aus Olivenöl - kann zur Reinigung verwendet werden, da es ebenfalls dem physiologischem Gleichgewicht der Haut entspricht. Anders als Olivenöl, ist die Molekülgröße von Squalanöl wesentlich kleiner und kann daher von der Hautoberfläche besser aufgenommen werden.

Auch Squalanöl – ein Auszug aus Olivenöl - kann zur Reinigung verwendet werden, da es ebenfalls dem physiologischem Gleichgewicht der Haut entspricht. Anders als Olivenöl, ist die Molekülgröße von Squalanöl wesentlich kleiner und kann daher von der Hautoberfläche besser aufgenommen werden. Wie alle Öle sollte das Squalanöl aber nie pur aufgetragen werden. Es eignet sich in stark verdünnter Form zum Waschen, Baden und auch zur Kinderpflege. Achten Sie auf eine hochwertige Qualität, ohne Beimischungen – es lohnt sich für Ihre Haut!

Es lohnt sich also auf die INCI-Liste zu schauen und (nicht nur) das Reinigungsprodukt entsprechend auszuwählen, oder sich kompetent beraten zu lassen!



Nächstes Mal geht es weiter, mit:

Produkte für die „unreine“ Haut!


Bis bald!


Hier geht es zu meinem nächsten Artikel:

6 Sonnenschutz






Quellen: 

(1)    Heim-Schüler, Rosemarie & Dr. phil. nat. Heim, Nana (2003). Die Reinigung der Haut, aus: nature+science, Sondernummer     (07/2002), Seite 54-57, Kairos Verlag, Tübingen.

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