12. Richtige Hautpflege von Babys und Kleinkindern
von Erika Prummer
Die Ursachen für Hautstörungen finden sich oft in den ersten Lebensmonaten.
Fehler, die man gut vermeiden könnte!
Hautpflege von Babys ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen, wenn man den Teufelskreis von Allergien und atopischen Ekzemen (Neurodermitis) durchbrechen will.
Im Mutterleib deckt das Baby einen Großteil des Sauerstoffs über die Haut, daher ist diese sehr dünn und durchlässig. Kurz vor der Geburt muss sie sich zu einem komplizierten und vielseitigen Abwehrorgan umstellen, um in der feindlichen Umwelt draußen bestehen zu können.
Die Vernix caseosa, eine eiweiß- und fettreiche Schutzschicht, die das Baby bei der Geburt überzieht und die innerhalb von 48 Stunden vollständig von der Haut aufgenommen wird, bildet die Grundlage für die Hornschichtbarriere der Haut. Diese überaus wichtige Schicht schützt die Haut gegen zu starke Wasserverdunstung, unterstützt den geregelten Aufbau der Hornschicht und kein tensidhaltiges Bad nach der Geburt sollte diese Schicht entfernen.
Die natürliche Bakterienflora der Haut und des Darms baut sich erst durch den Kontakt mit der Mutter auf. Über die Muttermilch erhält der Säugling ein genau angepasstes Immunsystem, das es in den ersten Wochen hervorragend schützt.
Was sollte also bei der Pflege beachtet werden?
Drei Dinge sind besonders wichtig:
1. Versuchen Sie unbedingt zu vermeiden, dass die schützende Vernix caseosa Ihres Babys bei der Geburt mit einem Tensidbad entfernt wird! Baden in warmem Wasser reicht völlig aus. Danach sollte das Baby in warme Tücher gewickelt werden, damit die Schutzschicht gut in die Haut eindringen kann.
2. Versuchen Sie soviel Hautkontakt wie möglich mit Ihrem Baby zu haben. Im Kontakt mit Ihrer Haut bildet das Baby seine Bakterienflora aus, dass es auch später schützt.
3. Versuchen Sie Ihr Baby unbedingt zu stillen, auch wenn Geduld erforderlich ist. Babynahrung auf Kuhmilchbasis legt oft die Grundlage für eine spätere Milchallergie. Ihr Kind braucht die Muttermilch mindestens ein halbes Jahr lang, damit sich die Darmflora und das Immunsystem gut ausbilden.
Die Hautpflege
Wenn das Baby eine sehr dünne Haut hat, setzen Sie dem ca. 37 Grad warmen Baby-Bad etwa 1 Kaffeelöffel Max + Marie reines Squalan Öl zu. Es ersetzt das abgewaschene Hautfett, reinigt schonend, entfernt Hautschüppchen und lässt sich nach dem Bad sanft einmassieren. Keinesfalls sollten Sie Badezusätze mit Schaumbildung verwenden, da die Talgdrüsen der Babyhaut noch nicht fertig sind und die Haut damit nicht in der Lage ist, das entfernte Fett schnell genug zu ersetzen. Auch Kräuterextrakte und ätherische Öle sind nicht positiv zu bewerten, das sie durch die dünne Babyhaut eindringen und im Immunsytem einige Verwirrung stiften können. Parafinöle, Grundlage der meisten Babyöle bilden zwar einen physiologischen Schutz, können aber von der Babyhaut nicht absorbiert werden und stören deshalb die Wärmeregulation der Haut.
Besonders wichtig ist das gründliche Abtrocknen, vor allem in den Hautfalten (Achsel, Arm- und Kniekehle, Leisten). Trockenfönen hat sich besonders gut bewährt.
Zur Hautreinigung beim Windelwechsel genügt meist lauwarmes Wasser mit wenig
Jakob + Marie Öl. Regelmäßiger Windelwechsel und viel „Luftbaden“ bei ausreichender Wärme ist die beste Vorbeugung gegen Wundsein.
Babysalbe kann zwar die Haut gegen Feuchtigkeit von außen imprägnieren, sie verhindert aber auch den hauteigenen Feuchtigkeitsausgleich. Es kann zu Verquellungen der Hornschicht kommen, gefährliche Biotope für Bakterien und Pilze. Sparen Sie deshalb die Babysalbe für Notfälle auf und auch dann gilt nicht das Motto „viel hilft viel“.
Als Babysalbe eignet sich am besten Jakob+ Marie Salbe, eine Emulsion aus hautverwandten Fetten in die etwas Zinkoxid, Hamamelisextrakt und Ichtiol eingearbeitet wurde. Sie sollte nur sehr dünn aufgetragen werden, auf keinen Fall dürfen sich Ablagerungen in den Hautfalten bilden.
Auf Puder sollte in der Babypflege gänzlich verzichtet werden, da die meisten Pudergrundlagen, wenn sie vom Baby eingeatmet werden – was kaum zu verhindern ist – sich als schädlich erwiesen haben.
Creme braucht man nur bei Babys mit extrem dünner, trockener Haut.
Jakob + Marie Creme, eine Emulsion aus hautverwandten Fetten und Ölen, der d-Panthenol zur Unterstützung des Aufbaues der Hornschicht zugesetzt wurde, kann bei Bedarf sparsam eingesetzt werden. Meist reicht es aus Beine und Arme zu cremen.
Wichtig bei der Hautpflege ist der richtige Sonnenschutz. Das ihr Baby nicht der prallen Sonne ausgesetzt wird, versteht sich von selbst, doch auch im Schatten sollten Sie die empfindliche Babyhaut vor zu viel Strahlung schützen, idealerweise mit mechanischen Mitteln, wie Hemdchen, Hut, Sonnenschirm usw.
Jakob + Marie Sonne ist eine Emulsion mit reflektierenden Pigmenten. Diese sollten anfangs unverdünnt, dann immer dünner aufgetragen werden, damit sich die Haut Ihres Babys langsam an die Strahlung anpassen kann.
Nicht so gut geeignet sind Lichtschutzcremes mit chemischen Filtern, da sie ein sehr hohes allergenes Potential haben.
Liebevolle Babypflege ist nicht nur wichtig für die Hautgesundheit Ihres Kindes – sie ist die schönste Gelegenheit Ihrem Kind zärtliche Zuwendung und Streicheleinheiten zu geben. Der intensive Hautkontakt ist unentbehrlich für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes, doch der wirkt besser „ohne Creme“.